Peter Weibel, Fingerprint, 1968, Foto: Autokino Wien, 1969
Peter Weibel
Fingerprint, 1968
35 mm, s/w, Lichtton, 1 Min. oder Loop
Aufführungen:
Autokino, Wien 1969
„Auf einen Glasfilm wurden Kader für Kader meine Fingerabdrücke direkt aufgetragen. Abbild-Objekt Problem, Modell 3. Print (engl.) = Kopie, Abzug, Abdruck, Spur, Eindruck. Der Film ist keine Filmkopie, sondern eine Fingerkopie. Der Abdruck der Daumenkuppe hat ornamental verstreute Partikel trockener Tusche hinterlassen, durch das Medium Zelluloid wird dieser Abdruck vom Objekt zum Abbild, zum Zeichen. Umgekehrt hat das Zeichen (Fingerabdruck) physische Qualität, es ist ein „Sinsign“ (Ch. S. Peirce).
Fingerprint ist durch seinen alleinigen Mittelbezug nicht nur Sprache für Welt, Abbild von Objekt, Zeichen, sondern auch Sprache für sich, Objekt. Der Film entstand nicht durch Belichten, sondern durch Bedrucken – Film nicht als Lichtspur, sondern als Tastspur!“
[Peter Weibel, Wien: Bildkompendium, Wiener Aktionismus und Film, 1970, S. 258]